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Nr. 3/2010

18. September 2010

 

Thema: Jud Süß...
Filmreihe, Ausstellung, Lesung


Sehr geehrte Damen und Herren,

in einem Monat feiern wir die feierliche Eröffnung der 14. Jiddischen Musik- und Theaterwoche. Doch schon im Vorprogramm gehen Anfang kommender Woche vom 20. bis 23. September die ersten Höhepunkte über die Bühne.

Anlass ist die Deutschland-Premiere des bereits im Vorfeld heftig diskutierten neuen Films von Oskar Roehler: Jud Süß - Film ohne Gewissen ist die Geschichte des Schauspielers Ferdinand Marian, der von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels dazu gedrängt wurde, im wohl schändlichsten antisemitischen Film Jud Süß (Regie: Veit Harlan, D 1940) die Hauptrolle zu spielen.


Foto: Szenenfoto aus "Jud Süß - Film ohne Gewissen". Joseph Goebbels (Moritz Bleibtreu) im Gespräch mit Ferdinand Marian (Tobis Moretti).
© Concorde Film

Die 14. Jiddische Musik- und Theaterwoche hat die Geschichte der historischen Figur des "Jud Süß" als thematischen Schwerpunkt in ihr Festivalprogramm aufgenommen.

Neben der Vorpremiere des Roehler-Films läuft Veit Harlans Originalfilm von 1940, entsprechend den Auflagen wird dieser Film mit einer Einführung gezeigt, anschließend besteht die Möglichkeit der Diskussion des Stoffes.

Felix Moeller beschäftigt sich in seinem Dokumentarfilm Harlan - Im Schatten von Jud Süß (2008) mit der Geschichte dieses umstrittenen Regisseurs, der auch nach dem Kriegsende seine Karriere fortsetzen konnte. In Interviews mit Harlans Söhnen, Töchtern und Enkeln, vielen Filmausschnitten und erstmalig zu sehendem Material aus dem Familienarchiv erzählt der Film vor allem vom Schicksal der Harlan-Familie in der Nachkriegszeit und dem Einfluss der Vergangenheit auf ihr Leben bis heute.


Foto: Filmstill aus "Harlan - im Schatten von Jud Süß". Auf dem Bild: Thomas Harlan, einer der Söhne von Veit Harlan.
© Edition Salzgeber

Außerdem beschäftigt sich in der Dreikönigskirche die Ausstellung Jud Süß - Geschichte(n) einer Figur mit dem Imagewandel um die Person des "Jud Süß", der als Joseph Süß Oppenheimer 1698 geboren wurde und am Hof Karl Alexander von Württembergs zum wichtigsten Finanzberater aufstieg.

Im Festivalzeitraum der Jiddischen Woche folgt schließlich eine musikalische Lesung von Lars Jung. Unter dem Titel Der Verstand ist die einzige Waffe des Menschen bringt er die verschiedenen literarischen Werke über Jud Süß zusammen und kreiert daraus ein biografisches Puzzlespiel, welches er widerum in Verbindung zu den vielen Images der Figur setzt.


Foto: Lars Jung
© Privat

 

T E R M I N E   &   O R T E

18.9. - 24.10.: Jud Süß - Geschichte(n) einer Figur; Ausstellung; Dreikönigskirche

20.9., 19 Uhr: Einführungsvortrag und Führung durch die Ausstellung (Ariadne Sondermann / Miriam Hesse)

21.9., 20 Uhr / 22.9., 10 Uhr: Jud Süß, Propagandafilm, R.: Veit Harlan, D 1940 (mit Einführung und anschließender Diskussion, durchgeführt vom Institut für Kino und Filmkultur e.V. Wiesbaden (IKF) - Achtung: Veranstaltung am 21.9. ist ausverkauft!

22.9., 20 Uhr: Jud Süß - Film ohne Gewissen, Spielfilm, R.: Oskar Roehler, D 2010 (Voraufführung)

23.9., 20 Uhr: Harlan - im Schatten von Jud Süß, Dokumentarfilm, R.: Felix Moeller, D 2008

(Alle Jud-Süß-Filme werden in der Schauburg gezeigt)

20.10., 20 Uhr: Der Verstand ist die einzige Waffe des Menschen, Lesung mit Lars Jung; Dreikönigskirche

 

 
   

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Matthias Hahndorf
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Die 14. Jiddische Musik- und Theaterwoche Dresden wird gefördert von:

Landeshauptstadt Dresden

Kulturstiftung des Freistaates Sachsen

Ostsächsische Sparkasse Dresden

Freundeskreis Dresdner Synagoge e.V.

... und vielen weiteren Partnern!

 

 

Titelfoto:
Szenenbild aus "Jud Süß" (D 1940, R: Veit Harlan)
© Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung